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Fitness in Unternehmensfinanzierung

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Im „return“-Interview spricht Fujitsu-Europachef Dr. Rolf Werner über den Wandel vom Hardwarehersteller zum ganzheitlichen IT-Lösungsanbieter, über neue IT-Geschäftsmodelle, über Industrie 4.0, über Roboterfertigung und über Künstliche Intelligenz. Foto: Fujitsu

Fitness der Unternehmensfinanzierung zählt zu den Fokusthemen der aktuellen Magazin-Ausgabe „return 02/2017“ (Cover im Bild links), die bald hier zu beziehen ist. Der Heft-Schwerpunkt widmet sich nämlich der Finanzbranche und damit auch dem Umgang von Banken und Versicherungen mit dem Mittelstand. Dass plötzlich die Deutsche Bank wieder kleine und mittlere Unternehmen für sich entdeckt, lässt zwar aufhorchen, ist aber nur eine kleine News auf den Meldungsseiten wert. Interessanter und daher ausführlicher ist dagegen die Transformation für die „Neue Bank in Gelb“ im vierseitigen Firmenprofil der Commerzbank ausgefallen, denn insbesondere deren Digitalstrategie ist umfassend. Insgesamt zehn Beiträge rund um (global) Finance beleuchten die Geldgebersparte, wobei sich für den „Titelreport“ über die Beratung und die Kreditvergabe der Banker gegenüber Firmenkunden als Überschrift die kritische Frage aufdrängte:Gründen Firmen wie Trumpf, jener namhafte und familiengeführte Maschinenbauer aus Schwaben, sogar eine eigene Bank zur Selbsthilfe, dann muss schon etwas im Argen liegen. Andererseits schnürt ein Schutz-Korsett die Banken zur Risikoabsicherung ein, insbesondere  Unternehmen in Schieflage weiter finanziell zur Seite zu stehen. „Wenn Banken sehen, dass eine Firma kriselt, ist das vorrangige Ziel nicht mehr der Turnaround“, bemängelt der Geschäftsführer eines Finanzdienstleisters in der Titelstory. „Es ist nicht originäre Aufgabe der Banken, Krisenberatung zu machen, das dürfen sie gar nicht“, entgegnet ein Sparkassen-Kreditexperte erstaunlich ehrlich. Wie der Chef im „Kompetenzcenter Unternehmerkunden“ der Gothaer Versicherung das Zielgruppen-Management versteht, sagt der erstaunlich dem Ex-Profifußballer Mehmet Scholl ähnelnde Florian Knackstedt (hier rechts im Bild der Gothaer). Zwar fordere die digitale Transformation sein Unternehmen mehr im Privatkundengeschäft, gleichwohl gestalte sich die Beratung von Mittelständlern als schwierig, weil ausreichend Bewusstsein zur Risikoabsicherung durch eine Police fehle: „So mancher Unternehmer kann sich dies womöglich genauso schwer vorstellen wie eine drohende Insolvenz.“ International Einblicke in Finanzbranche und in Unternehmertum geben zudem Korrespondentenberichte aus Russland, Südafrika, Kroatien und Griechenland. Was es mit dem „Wandel zu Lieferkettenkredit“ und der „Liquidität aus Working Capital“ auf sich hat, wird ebenso erklärt wie die Gefahren im „Minenfeld fürs Management“.

Kapitalfragen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Printmedium „return 02/17“, etwa in der Gründerstory über Fintechs oder im Hintergrundwissenbeitrag über Krisenprävention.  Der eingangs erwähnte Fujitsu-Europachef will sein Geld auch nicht mehr nur mit Blech und Platinen verdienen, sondern mit Services. Seine Beispiele neuer Betätigungsfelder sind bemerkenswert. Aus ganz anderen Wirtschaftswelten kommen widerum zwei Porträtierte im Magazinressort „Menschen & Unternehmen“: der Tiefkühllebensmittelhersteller Frosta (Produktion mit Erbsen vom Band im Bild oben) und Antje von Dewitz als Chefin des Outdoorausrüsters Vaude. Wie und warum auch Mittelständler als agile Organisationen eine stärkere Fitness für den Wettbewerb der Zukunft entwickeln, beschreibt detailliert einer der Fachautoren auf vier Seiten. Kurzum: Das neue Heft lege ich „Garbers Gazette“-Lesern wärmstens ans Herz. Oder, wie in meinem Editorial, betont: Dort werden Wirtschaftskapitäne fündig auf der Suche nach…„Paul Adolph Volcker gilt als kluger Kopf. Mit seinem Reden und Wirken hat der Ökonom durchaus Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Der ehemalige Chef der US-Notenbank zählt heute als Direktor zum „American Council of Germany“ und gehörte zum wirtschaftspolitischen Beraterstab von Barack Obama. Die nach ihm benannte, jetzt unter Trumps Finanzminister wackelnde „Volcker-Regel“ zwingt bislang amerikanische Banken ihren Eigenhandel nahezu aufzugeben – und damit riskante Finanzwetten zu unterlassen. Von ihm stammt das vernichtende Urteil, geäußert 2009 kurz nach Ausbruch der Finanzkrise und jetzt vielfach zitiert zum 50. Jahrestag der Inbetriebnahme der ersten Zahlmaschine: „Die größte Innovation der Finanzbranche in den vergangenen 20 Jahren war der Geldautomat.“

Sonst hat nichts und niemand aus dem Sektor „Finance“ den Kunden oder der Gesellschaft einen sozialen beziehungsweise ökonomischen Gewinn gebracht? Zumindest auf unsere Breitengrade bezogen wäre diese Behauptung ungerecht mit Blick auf das Engagement von Sparkassen, Volksbanken, anderen Geldinstituten und Versicherungen. Denn sie fördern als nanzielle und ideelle Unterstützer aktive Bürgerschaft und strebsames Unternehmertum. Doch in der Tat grübeln insbesondere Inhaber mittelständischer Firmen in Notlagen, wo die helfende Hand der Berater bleibt, wenn man sie dringend benötigt. Sie nur mit neuer Technik zu torpedieren reicht nicht; wobei die Digitalisierung gerade Banker und Versicherer vor sich hertreibt, statt dass mehr Service sie antreibt.

(…) Als Magazin für Entscheider im Mittelstand, die universelle Vorbilder suchen, kommen aber auch in dieser Ausgabe andere Branchen nicht zu kurz. (…) Genug Gewinn durch die Lektüre wünscht Ihnen…“

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